KDFB

Bilanz des KDFB zum Synodalen Weg

PRESSEMITTEILUNG

Bilanz des KDFB zum Synodalen Weg
Köln, 12.09.2022 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) zieht eine gemischte Bilanz nach der 4. Vollversammlung des Synodalen Wegs. „Wir freuen uns über die Annahme des Grundtextes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“, denn er ist ein wichtiger Schritt für Geschlechtergerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit unserer Kirche. Ein Debakel ist jedoch - trotz der enorm großen Zustimmung der Synodalen - die Ablehnung des Grundtextes zur Sexualmoral seitens der Bischöfe“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.

Nach Auffassung des KDFB geht der Synodale Weg aber mit guten (Zwischen-)Ergebnissen in die Weiterarbeit und in seine letzte Etappe: die Not-Wendigkeit von Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche, auch bei der Verkündigung in Wort und Sakrament, ist anerkannt. Ebenso ist der Respekt vor der Würde und den Rechten eines jeden Menschen unabhängig von seiner sexuellen Identität unbestritten, trotz Ablehnung des entsprechenden Grundtextes. Die positiven Ergebnisse der Synodalversammlung zur lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität, zur Grundordnung des kirchlichen Dienstes sowie der Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt untermauern die Grundlinien einer erneuerten Sexualethik. „Wir erwarten jedoch von den Bischöfen, dass sie sich bei ihrer kommenden Herbstvollversammlung gewissenhaft und unmissverständlich mit der Thematik „Leben in gelingenden Beziehungen“ befassen und sich klar positionieren. Synodalität bedeutet hören, miteinander reden, sich den Problemen stellen, beten und dann entscheiden. Ich bezweifele, dass alle Bischöfe dem bislang gerecht geworden sind“, so Flachsbarth.

Der KDFB bedauert zudem, dass der Handlungstext „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ nicht behandelt werden konnte. „Wenn man bedenkt, dass Aufarbeitung und Verhinderung von Missbrauch der Anlass für den Synodalen Weg sind, dann ist die Nichtbefassung besonders misslich. Der KDFB hält es für dringend erforderlich, dass diese Thematik in das Gesamtgefüge des Synodalen Wegs und aller Diskussionen um Machtmissbrauch eingebunden wird“, erklärt die Präsidentin.

Ausdrücklich begrüßt der KDFB die Einrichtung des Synodalen Ausschusses zur Errichtung eines Synodalen Rates. Dies dient der Stärkung der Synodalität und Erneuerung der katholischen Kirche - damit werden die insgesamt guten Erfahrungen mit der Synodalität in der deutschen Kirche auf Dauer gestellt.


Ute Hücker
Pressesprecherin

Katholischer Deutscher Frauenbund e.V.
Bundesverband
Köln, 12.09.2022