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KDFB unterstützt Maria 2.0

Bild: Lisa Kötter

Zum Kirchenstreik unter dem Motto „Maria 2.0“ rufen Frauen der Münsteraner Heilig-Kreuz-Gemeinde auf. Sie protestieren damit gegen den Missbrauch und die Ausgrenzung von Frauen in der Amtskirche und fordern Veränderungen. Der Diözesanvorstand des KDFB Rottenburg-Stuttgart greift die Initiative nun auf und unterstützt sie.

„Unsere Kirche ist in einer Krise. Der massenhafte Missbrauch von Schutzbefohlenen und Ordensfrauen durch Amtsträger erschüttert das Vertrauen in die Institution Kirche zutiefst. Für viele Gläubige ist deutlich geworden, dass die kirchlichen Machtstrukturen von Grund auf verändert werden müssen. Dies beinhaltet zwingend die Beteiligung von Frauen an allen Entscheidungsebenen der Kirche und damit auch an den Ämtern“, so Karin Walter, Diözesanvorsitzende des KDFB. „Viele Frauen haben die Nase voll von den jahrzehntelangen Vertröstungen, die nichts verändert haben. Es ist gut, wenn Frauen jetzt starke Zeichen setzen, dass es ein Weiter-so in der Kirche nicht geben darf.“

Der Diözesanvorstand des KDFB lädt daher alle Katholikinnen und Katholiken der Diözese Rottenburg-Stuttgart dazu ein, vom 11.-18. Mai 2019 öffentlichkeitswirksam für eine schonungslose Aufklärung des Missbrauchs und eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Kirche einzutreten. Dies kann durch einen Kirchenstreik geschehen, indem Frauen ihre Tätigkeiten bewusst ruhen lassen und damit deutlich machen, wie viel kirchliche Arbeit im Normalfall ganz selbstverständlich von Frauen getragen wird. Darüber hinaus sind Frauen aufgerufen, im Aktionszeitraum vor den Kirchentüren zu bleiben und dadurch zu zeigen, dass sie von den Ämtern und damit von vielen kirchlichen Entscheidungsprozessen immer noch ausgeschlossen sind.

„Der Kirchenstreik richtet sich nicht gegen die Gemeinde vor Ort, sondern ganz bewusst gegen die reformbedürftigen kirchlichen Strukturen. Wir laden ausdrücklich auch Männer ein, sich an den Aktionen zu beteiligen“, so Gabi Ilg, stellvertretende Diözesanvorsitzende des KDFB. Die Initiatorinnen von Maria 2.0 wollen Frauen nicht von Gottesdiensten fernhalten. Doch statt in der Kirche, so die Idee, wird vor den Kirchentüren und auf den Kirchplätzen Liturgie gefeiert, mit Gebeten, Liedern und in  kreativen Formen. Mit weißen Betttüchern können Frauen dabei ihre Trauer und ihr Mitgefühl, aber auch die Hoffnung auf einen Neuanfang ausdrücken. Die weißen Tücher können beschrieben, bemalt, zu langen Ketten verknotet oder auf andere Weise  zum Einsatz kommen. „Alle sind willkommen, die auf diese oder ähnliche Weise die grundlegende Erneuerung unserer Kirche einfordern“, so Ilg.

Der KDFB bietet an, die Aktionen, die in der Diözese Rottenburg-Stuttgart geplant werden, zu veröffentlichen. „Melden Sie sich bei uns, wenn Sie in der Maiwoche an „Anders-Orten“ Gottesdienst feiern oder mit „Anders-Aktionen“ ihr Gemeindeleben gestalten“, so Walter und Ilg. „Je mehr Gemeinden und Zweigvereine des KDFB mitmachen, desto deutlicher wird sichtbar, dass wir ein weiteres Erstarren in den althergebrachten Strukturen nicht länger akzeptieren.“

Nähere Informationen über Maria 2.0 finden Sie hier

Pressemitteilung