KDFB

Equal Pay und Equal Care: KDFB fordert faire Verteilung von Sorgearbeit und Entgeltgleichheit

Köln, 28.02.2025 – Anlässlich des Equal Care Day am 1. März und des Equal Pay Day am 7. März fordert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) eine entschlossene Bekämpfung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in Sorgearbeit und Entgelt. Dazu gehören konkrete Maßnahmen für eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit und die Schließung der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern.

„Die Lohnlücke lässt sich nur schließen, wenn wir gleichzeitig die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit zurückdrängen. Es braucht eine gesellschaftliche Neubewertung dieser Arbeit, die noch immer vor allem von Frauen getragen wird“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger.

Frauen übernehmen den größten Anteil der unter- und unbezahlten Sorgearbeit in unserer Gesellschaft, sei es im familiären Umfeld oder in sozialen und pflegerischen Berufen. Diese ungleiche Verteilung basiert auf traditionellen Geschlechterrollen, die Frauen als primäre Sorgearbeitende definieren. Trotz des wichtigen Beitrags der Sorgearbeit für eine stabile Gesellschaft bleibt ihre gesellschaftliche Anerkennung und Entlohnung unangemessen.

2023 verdienten Frauen in Deutschland pro Stunde 18 % weniger als Männer. Der Equal Pay Day (EPD) rückt diese Ungleichheit in den Fokus. Für 2024 wurde ein Rückgang der Lohnlücke auf 16 % gemeldet – ein Fortschritt, aber noch weit von Gleichstellung entfernt. Die diesjährige EPD-Kampagne setzt auf Lohntransparenz als Schlüsselfaktor: „Solange Gehälter intransparent bleiben, wird Entgeltdiskriminierung fortbestehen“, so Arzberger. „Mehr Transparenz ist entscheidend für eine faire Bezahlung. Jede*r sollte sich für gerechte Entlohnung am Arbeitsplatz einsetzen.“

Der KDFB fordert von der zukünftigen Bundesregierung, endlich strukturelle Maßnahmen zur gerechten Verteilung von Sorgearbeit und zur Entgeltgleichheit umzusetzen. Dazu gehören unter anderem die bezahlte Freistellung für informelle Pflege, die Einführung einer zweiwöchigen Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt, sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte und sorgeorientierte Arbeitszeitmodelle. Außerdem muss das Entgelttransparenzgesetz ausgeweitet werden, um Lohngleichheit weiter voranzutreiben. Pflegeberufe und der gesamte Care-Bereich müssen endlich als zentrale Säulen einer gerechten Gesellschaft anerkannt und finanziell besser ausgestattet werden. Eine flächendeckende Sorgeinfrastruktur, die alle Lebensphasen umfasst, muss gewährleistet werden.

Eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit und Entgeltgleichheit sind nicht nur eine Frage der Fairness – sie sind ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft für alle.

Hannah Ratermann
Pressereferentin