KDFB

Herzkissenaktion des KDFB erhält Preis des Katholikentages

So sehen die Herzkissen der KDFB-Aktion aus, die den Preis des Katholikentags erhalten hat.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der Katholiken, Irme Stetter-Karp (links) übergab den Preis des Katholikentags für die Herzkissen-Aktion an die stellvertretende Vorsitzende des KDFB Landesverbandes, Sabine Slawik (Mitte) und an die Landesvorsitzende Emilia Müller (rechts).

München, 30.05.2022 ‑ Herzkissen lindern Schmerzen und helfen bei Spannungen nach einer Operation an der Brust und sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung. Nicht selten übernehmen die Kissen auch die Funktion einer Seelentrösterin in einer schwierigen Lebensphase. Im Januar 2018 startete der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“ in Kooperation mit der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München. Seitdem haben unzählige KDFB-Frauen unermüdlich Herzkissen und Kissenhüllen genäht. Für dieses ehrenamtliche Engagement hat der KDFB am Wochenende beim 102. Katholikentag in Stuttgart den zweiten Platz beim Preis der Deutschen Katholikentage (Aggiornamento-Preis) erhalten.

„Wie passend, dass an diesem Tag der Internationale Tag der Frauengesundheit war“, so die KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller. Müller nahm den mit 2.000 Euro dotierten Preis gemeinsam mit der stellvertretenden Landesvorsitzenden Sabine Slawik in Stuttgart entgegen. Überzeugt hat die Jury die Aktion als „ein besonders menschliches und kreatives Projekt“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung.

Seit 2018 nähen Mitglieder des Frauenbundes für die Herzkissenaktion „Frauen für Frauen“. Im Rahmen der Kooperation mit der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München erhielten mehrere Tausend frisch operierte Brustkrebspatientinnen ein Herzkissen. Für KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller ist die Herzkissenaktion ein äußerst wirksames Zeichen der Solidarität mit Frauen in Not: „Es ist großartig, mitzubekommen, wie so ein scheinbar kleines, stilles Projekt so viel positive Wirkung entfaltet und so viele unserer Mitglieder zum Mitmachen bewegt. Das Wissen, etwas Sinnvolles zu tun, ist für die Näherinnen eine hohe Motivation.“ Teilweise wird in den KDFB-Zweigvereinen generationenübergreifend genäht. Von jungen Frauen bis zu Nähomas – alle Generationen nähen für den guten Zweck. Die Herzkissenaktion beweist: KDFB-Frauen sind solidarisch mit Frauen in Not und opfern Zeit und Mühe für sie, auch wenn sie sie nicht kennen.

Die Krankenschwester Irmgard Burger ist selbst Frauenbund-Frau. Sie hat die Kooperation mit dem KDFB initiiert und ist überwältigt vom Engagement der Näherinnen: „Hier wird auf unbürokratische Weise geholfen. Das ist genau das, was unseren Frauenbund ausmacht.“ Für Irmgard Burger ist jedes einzelne gespendete Kissen wichtig. Immer wieder beobachtet sie, wie ein solches Überraschungsgeschenk den Patientinnen guttut: „Es ist wie ein Lichtblick in einer dunklen, angstvollen Zeit.“

Der Preis der Deutschen Katholikentage ehrt seit 2012 Projekte und Initiativen, die sich mit drängenden gesellschaftspolitischen Fragen befassen oder einen Bezug zum Leitwort des jeweiligen Katholikentages haben.

 

Zum Hintergrund:

Die Herzkissen-Aktion „Frauen für Frauen“

Woher stammt die Herzkissenaktion ursprünglich?

Die Herzkissenidee stammt von der dänischen Krankenschwester Nancy Friis-Jensen und hat ihren Ursprung in den USA.

Wieso Herzkissen?

Die Herzform ist ein passendes Symbol zur Begleitung durch die Operation und die Chemotherapie. Die Herzkissen werden unter dem Arm getragen und helfen, Narbenschmerzen, Lymphschwellungen, Druckbeschwerden und Spannungen nach einem chirurgischen Eingriff zu lindern. Sie sind deshalb für Brustkrebspatientinnen eine große Erleichterung.

Nicht selten übernehmen die Kissen auch die Funktion eines Seelentrösters. Die farbenfrohen Kissen spenden Trost und Zuversicht und bringen ein wenig Licht ins Dunkel des oftmals tristen Krankenhausalltags. Näherin und Empfängerin lernen sich zwar nicht persönlich kennen, aber jedes Kissen wird von den Näherinnen mit einer kleinen persönlichen Nachricht und guten Wünschen versehen, so dass ein Bezug zwischen Patientin und Näherin hergestellt werden kann.

Wie viele Herzkissen werden pro Jahr genäht?

Pro Jahr werden etwa 1.200 bis 1.500 Herzkissen im Rotkreuzklinikum benötigt, die an Brustkrebspatientinnen kostenlos verteilt werden. Besonders erfreulich: Auch während des coronabedingten Lockdowns mit Kontakt- und Ausgangssperren ging die Herzkissenproduktion unermüdlich weiter

Reaktionen von Betroffenen:

Die Herzkissen werden von den Brustkrebspatientinnen mit großer Freude und Dankbarkeit aufgenommen. Eine 53-jährige Brustkrebspatientin schilderte 2019 eindrucksvoll ihre Erfahrungen. Anfangs fühlte sie sich im Krankenhausbetrieb „mutterseelenallein“, aber als sie das Herzkissen in Händen halten konnte, sah sie sich „als Mensch aufgenommen“. Das weiche Kissen habe für sie die schwierige Krankheitssituation „total entschärft“. Es war für sie eine unerwartete menschliche Geste der Aufmerksamkeit, aber auch ein Symbol der Achtsamkeit: „Jemand hat sich Gedanken gemacht, was ich als Patientin brauche“. Das habe sie sehr berührt.

Eine andere Brustkrebspatientin schrieb, dass sie sich mit dem Kissen unter dem Arm von den Frauen, die es genäht haben, „gesegnet“ fühlte und dass die Schmerzen dadurch erträglich waren.

 

Weitere Informationen zur Herzkissenaktion: https://www.frauenbund-bayern.de/aktion/herzkissenaktion/

Redaktion: Ulrike Müller-Münch (auch Rückfragen )

 

Link zur PM auf der Webseite des KDFB-Landesverbandes: www.frauenbund-bayern.de

 

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Ulrike Müller-Münch

Öffentlichkeitsreferentin