Köln, 30.09.2024 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert anlässlich der zweiten Sitzung der Weltsynode, die vom 2. bis 27. Oktober stattfindet, entscheidende Impulse für eine geschlechtergerechte, synodale Kirche. Der KDFB betrachtet die Synode als historische Chance, echte Reformen einzuleiten und die Teilhabe von Frauen in der Kirche nachhaltig zu stärken.
Für den KDFB steht die Synodalität – das Mitwirken aller Getauften an der Gestaltung der Kirche – im Mittelpunkt. „Wir fordern Regelungen, die eine echte Mitbestimmung der Gläubigen ermöglichen, bischöfliche Macht kontrollierbar machen und wirksame Maßnahmen gegen Missbrauch fördern“, sagt Ute Zeilmann, Vizepräsidentin des KDFB.
Der KDFB kritisiert, dass neben der aus den Niederlanden stammenden und in Erfurt lehrenden Kirchenrechtlerin Myrjam Wijlens keine weitere Frau aus Deutschland berufen wurde. „Das ist eine verpasste Chance, um das Erleben einer geschwisterlichen Kirche zu fördern und Frauen als Multiplikatorinnen der Weltsynode zu gewinnen“, so Regina Heyder, Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB. Gerade im Synodalen Weg hätten viele Frauen durch ihre Arbeit zu profilierten Grund- und Handlungstexten beigetragen.
Besonders enttäuschend ist für den KDFB, dass eines seiner zentralen Anliegen – die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen – in eine Studiengruppe ausgelagert wurde. Der KDFB begrüßt daher sehr, dass viele internationale Frauenorganisationen, die sich mit dem Thema sakramentaler Diakonat beschäftigen, während der Synode in Rom präsent sein werden, um den Austausch über Diakonat und Berufung mit den Synodalen zu suchen. Darüber hinaus werden zahlreiche Frauenbundfrauen in verschiedenen Funktionen vor Ort aktiv sein, um ihre Perspektiven einzubringen.
Auch Ute Zeilmann und Regina Heyder werden vor Ort sein, um sich mit Teilnehmenden und anderen Organisationen zu vernetzen und die Anliegen des Frauenbundes zu vertreten. Unter anderem werden sie am 10. Oktober gemeinsam mit Vertreter*innen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an einem Austausch in der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl mitwirken, um über „Eine Kirche mit jungen Menschen und Frauen“ zu sprechen.
Ihre Präsenz in Rom unterstreicht die zentrale Rolle von Verbänden in einer synodalen Kirche und zeigt, dass der KDFB bereit ist, von Katholik*innen aus anderen Ländern zu lernen und seine Erfahrungen in eine weltweit synodale Kirche einzubringen. „Die Weltsynode muss konkrete Schritte einleiten, um die Kirche gerechter, transparenter und partizipativer zu gestalten. Jede Gelegenheit sollte genutzt werden, um die dringend notwendige Erneuerung der Kirche voranzutreiben und die Teilhabe von Frauen umfassend zu stärken“, betonen beide Frauen.
Weitere Infos zu unseren Aktivitäten rund um die Weltsynode: https://www.frauenbund.de/aktion/synodale-wege/
Hannah Ratermann
Pressereferentin