KDFB

Begegnungstage für Frauen

Seit 1949 bietet die Landfrauenvereinigung des KDFB für Frauen aus ländlichen Regionen eine kleine Auszeit von ihrem Alltag. Ursprünglich war der „Begegnungstag“ an vielen unterschiedlichen Orten  für viele Bäuerinnen mit all ihren Pflichten in Haus und Hof die einzige Möglichkeit im Jahr, sich mit Frauen in ähnlichen Situationen auszutauschen, gemeinsam Spiritualität zu erfahren und sich fortzubilden. Was diesen besonderen Tag prägt, wie sich die Situation von Frauen auf dem Land in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wie die Landfrauenvereinigung darauf reagiert, dazu äußert sich Barbara Eggers, geschäftsführende Referentin der Landfrauenvereinigung, in diesem Interview.

Die Begegnungstage für Frauen in ländlichen Regionen haben eine lange Tradition. Was macht den Reiz dieser Treffen bis heute aus?

Barbara Eggers: Der Reiz ist die spezielle Mischung aus Begegnung, Bildung und Spiritualität. Vor allem das gemeinsame Erleben spiritueller Erfahrungen schätzen die Frauen sehr. Aber auch der Austausch und die Diskussion über gesellschaftspolitische, kirchliche und persönliche Themen ist den Teilnehmerinnen wichtig.

Die Begegnungstage stehen immer unter einem bestimmten Motto, in diesem Jahr sind es die zwei Worte „Zukunft? Hoffnung!“. Wie finden die LV-Verantwortlichen Inspirationen für zeitgemäße Titel? Und: wie finden Sie passende Referentinnen und Referenten?

Barbara Eggers: Nach den Begegnungstagen gibt es immer im Frühjahr einen Austausch mit den ehrenamtlichen Leiterinnen der Landfrauen-Gruppen. Nach Bilanz und Rückschau überlegen wir dann zusammen, was ein interessantes Thema für das folgende Jahr sein könnte. Im Vorstand formulieren wir daraus das Motto für die nächsten Begegnungstage. Die sehr selbstständig agierenden Leiterinnen der Gruppen finden ihre Referentinnen und Referenten meist selbst. Bei Bedarf werden sie jederzeit vom LV-Vorstand unterstützt.

Wichtige Elemente der Begegnungstage sind das gemeinsame Gottesdienst feiern, Spiritualität erfahren, Informatives zu aktuellen Themen hören und viel Zeit für persönliche Gespräche zu haben. Wird diese Konzeption auch die Begegnungstage der nächsten zehn, zwanzig Jahre prägen? Wo wird es Veränderungen geben?

Barbara Eggers: Dass die Begegnungstage weitergehen sollen, darin sind sich alle einig. In einem Arbeitskreis überlegen wir gemeinsam mit den ehrenamtlich Engagierten, was für die jeweilige Region passt, etwa ob das Format einer ganztägigen Veranstaltung noch geeignet ist. Auch Begegnungstage an Samstagen, Frauenfrühstücke oder Wanderungen sind im Gespräch. Der Generationenwechsel wird sichtbar, Frauen sind berufstätig und der Lebensalltag verändert sich auch in ländlichen Regionen stark. Wir möchten den Übergang gut gestalten und die Leiterinnen vor Ort dabei unterstützen.

Interview: Karin Lutz-Efinger