Dialog zwischen Landwirt:innen und Bevölkerung
Die Nähe zu den Bauernhöfen hat abgenommen, da die großen Betriebe in das Umland ausgewichen sind. So hat sich der Kontakt der Bevölkerung zu den Landwirtinnen und Landwirten und sich damit das Wissen über die Arbeit auf den Bauernhöfen verringert. Viele Vorurteile haben sich gebildet: Landwirt:innen werden nicht mehr als die Ernährenden der Menschen, sondern als Giftspritzende, die das Grundwasser verseuchen und Tiere quälen, wahrgenommen. Die Berufsgruppe der Landwirt:innen macht gut 1% der Bevölkerung in Deutschland aus. Ihnen gegenüber stehen 99% Verbrauchende, bei denen sich die Bäuerinnen und Bauern für ihre Arbeit rechtfertigen müssen. Dabei sind sie Fachleute, die gut ausgebildet und durch ständige Weiterbildungen auf aktuellem Stand sind. Viele Betriebe laden Schulklassen, Kindergärten oder Interessierte ein, ihren Bauernhof zu besichtigen und sich über die Arbeit in der Landwirtschaft zu informieren. Manche Betriebe haben ein „Schaufenster“, durch das beispielsweise beim Melken der Kühe zugeschaut werden kann. In der Solidarischen Landwirtschaft werden die Verbraucher:innen sogar für ihre Abnahmegarantie in die Produktion einbezogen. Das baut Vorurteile ab, stärkt das Verständnis und das gegenseitige Vertrauen.
Informationen zu Besichtigungen auf den Bauernhöfen erhalten Sie bei den örtlichen Landwirtschaftsämtern oder über die örtliche Presse. Auch die Landfrauenvereinigung bietet Betriebsbesichtigungen an. Wichtig: Bitte melden Sie sich zur Besichtigung an und betreten nicht ungefragt den landwirtschaftlichen Hof und das Gelände!
Auf dem Wochenmarkt, in den Hofläden und Hofcafés kommen Sie ebenfalls mit den Landwirt:innen ins Gespräch. Sie freuen sich über einen Austausch mit Ihnen und informieren gerne über ihre Arbeit!