KDFB

Respekt vor dem Eigentum der Bäuerinnen und Bauern

In ihrer Freizeit suchen viele Menschen Erholung in der Natur. Dabei wissen sie oft nicht, dass sich der Wald und die landwirtschaftlichen Flächen im Besitz von Bäuerinnen und Bauern befinden. Sie gehen davon aus, dass diese Orte im Allgemeinbesitz sind. Manche pflücken daher Äpfel, Trauben, Mais, Kartoffeln etc. direkt vom Feld ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Auch versorgen viele auf diese Weise ihre Haustiere, wie Meerschweinchen oder Kaninchen, mit Futter. Darauf angesprochen reagieren einige ungehalten und weisen jeden Vorwurf nach dem Motto, „ein Apfel weniger schadet dem Bauern nicht“, von sich. Oft entsteht  der Schaden aber nicht nur durch das Mitnehmen von Feldfrüchten, sondern auch durch den unsachgemäßen Umgang mit den Pflanzen, z.B., durch Abreißen von Ästen oder dem Umtreten von ganzen Maisstängeln.

Weit mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt nicht mehr auf dem Land und hat keinen persönlichen Kontakt zur Landwirtschaft. Die „Entfremdung“ hat zu einem Mangel an Wissen über die bäuerlichen Lebens- und Besitzverhältnisse geführt. Es ist für das Miteinander in der Natur wichtig, dass alle über die Menschen im ländlichen Raum Bescheid wissen und das Eigentum der in der Landwirtschaft Tätigen respektieren. Jeder Apfel, jede Traube, jeder Maiskolben, jede Kartoffel ist im Besitz der Bäuerinnen und Bauern und darf nicht ohne Erlaubnis entwendet werden. Dieses Wissen sollte in der Familie und in der Schule an die Kinder weitergegeben werden. Damit auch in Zukunft ein respektvoller Umgang zwischen den erholungssuchenden und arbeitenden Menschen im ländlichen Raum möglich ist.

Noch ein Hinweis: Die wachsende wirtschaftliche  Not hat den Diebstahl von Feldfrüchten erhöht. Menschen, die sich aus Not wirklich nicht mehr alles leisten können, haben die Möglichkeit die Bäuerin und den Bauern zu fragen, ob sie eine Nachlese auf dem Acker machen dürfen. Auch gibt es oft das Angebot, "krumme Dinger" günstiger zu kaufen.