KDFB

Geflüchtete Frauen brauchen besonderen Schutz

Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2016 nimmt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) die Situation von Frauen in den Blick, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung geflohen sind und in Deutschland Schutz suchen. Annette Ruck, KDFB-Vorsitzende in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, erklärt dazu: „Frauen, die alleine oder mit ihren Kindern ihre Heimat verlassen haben,  die auf dem Weg nach Deutschland Opfer von Gewalt, sexuellen Übergriffen oder Menschenhandel wurden und die jetzt oftmals unsichere Lebens- und Wohnsituationen vorfinden, brauchen besonderen Schutz und konkrete Hilfe.“

 

Am Internationalen Frauentag thematisieren Frauen auf verschiedene Weise, dass Frauenrechte, Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit in vielen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens noch nicht erreicht sind. Sie machen auf soziale Probleme und Missstände in der Gesellschaft aufmerksam und fordern von Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, durch tatsächliches Handeln die Verwirklichung der im Grundgesetz festgeschriebenen Gleichberechtigung von Frauen und Männern voranzubringen.

 

„Die Stärkung von Frauenrechten, das Engagement für Chancengleichheit, Bildung, Lohngerechtigkeit und Mitbestimmung ist für den KDFB seit seiner Gründung 1917 ein wichtiges Thema“,  stellt KDFB-Diözesanvorsitzende Annette Ruck fest. Aufgrund der aktuellen Lage im Umgang mit Geflüchteten ruft der KDFB daher besonders die Situation von Frauen ins Bewusstsein, die vor Krieg, Terror und Gewalt geflohen sind, aus einem fremden Kulturkreis kommen und in Deutschland einen sicheren Ort mit neuen Zukunftsperspektiven suchen.

 

Nach KDFB-Meinung gebietet es der christliche Glaube, geflüchteten Menschen mit Respekt und in Achtung ihrer Würde zu begegnen und ihnen bei der Linderung von Not zu helfen. „Für besonders schutzbedürftig halten wir allein reisende, allein erziehende und traumatisierte Flüchtlingsfrauen. Sie benötigen dringend Unterstützung, z.B. eine separate Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen mit abschließbaren Räumlichkeiten und Sanitäreinrichtungen, Gesundheitsvorsorgen sowie psycho-soziale Begleitung“, so Annette Ruck. Außerdem brauchen sie in verständlicher Sprache Informationen über ihre Rechte und an welche Beratungsstellen sie sich im Bedarfsfall wenden können.

 

Damit Integration gelingen kann, ist der Erwerb der deutschen Sprache unbedingt erforderlich. Frauen müssen laut Annette Ruck dieselben Teilnahmemöglichkeiten dafür erhalten wie Männer. Gerade für Frauen sind Bildung, Sprache und der Zugang zum Arbeitsmarkt der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. „Gleichberechtigung muss ohne Wenn und Aber erfolgen. Wer Frauen stärkt, stärkt die Gesellschaft. Deshalb müssen bürokratische Hürden auf dem Weg zu Ausbildung und Qualifikation verringert werden“, fordert KDFB-Diözesanvorsitzende Ruck.

 

Mit Blick auf die Herkunftsländer fordert der KDFB, die Fluchtursachen noch viel stärker und konsequenter zu bekämpfen. Auch hier sowie in Flüchtlingslagern ist die besondere Schutzwürdigkeit von Frauen und Kindern zu berücksichtigen. Dazu gehört vor allem auch der Schutz vor sexueller Gewalt.

 

Der Internationale Frauentag will die Augen öffnen für ein gerechtes und gleichberechtigtes Miteinander der Geschlechter, für eine Stärkung der Frauenrechte weltweit und für solidarisches Handeln. Alle Formen von Diskriminierung und Gewalt, die Frauen aufgrund ihres Geschlechtes erfahren, müssen endlich beendet werden. „Frauen, die von häuslicher, sexueller, psychischer oder kriegerischer Gewalt betroffen sind und deren Leben bedroht ist, brauchen Zuwendung und konkrete Unterstützung. Dies gilt besonders für Flüchtlinge, für Frauen, die Opfer von Menschenhandel sind und für Frauen, die für Hungerlöhne ihre Familie ernähren müssen“, erklärt KDFB-Diözesanvorsitzende Annette Ruck.