KDFB

90 Jahre Frauenwahlrecht

Seit 90 Jahren aktives und passives Frauenwahlrecht

Von Anfang an dabei: engagierte KDFB-Frauen

Köln, 16.1.2009 – Vor 90 Jahren, am 19. Januar 1919, fanden die ersten Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung statt. Erstmals in der deutschen Geschichte durften Frauen wählen und gewählt werden. Dass von den damals 423 Abgeordneten des Deutschen Reichstages 37 Frauen waren, ist auch ein Verdienst des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB).

Schon einige Jahre vor diesem bedeutenden Ereignis führten die Gründerinnen des Frauenbundes und ihre Weggefährtinnen aus der katholischen Frauenbewegung staatsbürgerliche Schulungen für Frauen durch. „Das politische Geschehen im Sinne von Fraueninteressen aktiv mitzugestalten war ihr Ziel“, stellt Ingrid Fischbach, KDFB-Präsidentin, fest, „denn sie wollten der sozialen Benachteiligung von Frauen entgegenwirken, ihre Lebensbedingungen verbessern und sich für ein gleichberechtigtes Mitwirken in allen Lebensbereichen einsetzen.“

 

Ihr unermüdlicher Einsatz wurde belohnt. Die ersten Frauen, die in die Nationalversammlung und in den Deutschen Reichstag eintraten, waren alle Mitglied im Katholischen Deutschen Frauenbund: Hedwig Dransfeld, (Werl), zweite.Präsidentin des 1903 gegründeten Verbandes, Helene Weber (Berlin), später eine der „Mütter des Grundgesetzes“, Agnes Neuhaus (Dortmund), Marie Zettler (München), Maria Schmitz (Aachen) und Christine Teusch (Köln). Ebenso waren Frauenbundsfrauen in den Länderparlamenten, Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen vertreten. Ihre Stimmen hatten Gewicht, besonders in Ausschüssen für kulturelle Fragen, sozialpolitische Probleme, Wirtschaftsfragen und rechtliche Angelegenheiten sowie im Reichsfrauenbeirat. Bei zahlreichen Gesetzentwürfen (z.B. Jugendschutz, Eherechtsreform, Reform des § 218) meldete sich der Frauenbund zu Wort.

 

„Gerade heute ist es notwendig, dass Frauen sich überall dort einmischen, wo es um Chancengleichheit, Benachteiligung und Ungerechtigkeit geht“, so Ingrid Fischbach. Frauen müssten sich eine Meinung bilden und sie auch deutlich sagen, wenn es um ihre Situation in Familie und Beruf geht. Die KDFB-Präsidentin weiter: „Ich denke dabei an Bereiche wie Entgeltgleichheit, die eigenständige Alterssicherung von Frauen, den Ausbau von weiblichen Führungspositionen, Erleichterungen des beruflichen Wiedereinstiegs nach der Elternzeit oder nach der Pflege von Angehörigen.“

 

Der Katholische Deutsche Frauenbund werde daher – in Erinnerung an die engagierten Frauen vor 90 Jahren – seine 220.000 Mitglieder motivieren, sich mit frauenpolitischen Themen auseinanderzusetzen und sich an den bevorstehenden Wahlen auf Kommunal-, Bundes- und Europaebene zu beteiligen.

 

 

Ute Hücker
Pressereferentin

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