KDFB

Arbeitsgemeinschaft Kath. Frauenverbände und -gruppen

Katholische Frauenverbände fordern einheitliche Standards für eine menschenwürdige Sozial- und Armenbestattung

 

Bergisch Gladbach, 4. Februar 2009 - Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauenverbände und -gruppen ruft Politikerinnen und Politiker der Länder und Kommunen auf, sich bundesweit für einen einheitlichen Standard von Sozial- und Armenbestattungen einzusetzen.

 

 

 

„Es ist ein Skandal und menschenunwürdig, dass in extremen Fällen nur die Kosten für eine Billigbestattung in einem anonymen Grab ersetzt werden oder eine Bestattung über lange Zeit hinaus gezögert wird, weil die zuständigen Ämter noch über die Finanzierung streiten“, so die Frauenverbände. „Jeder hat das Recht auf eine menschenwürdige Bestattung, unabhängig von den persönlichen Vermögensverhältnissen. Auch bei einer Sozial- und Armenbestattung muss der letzte Wille des oder der Verstorbenen berücksichtigt werden.“

 

 

 

Der Standard von Sozial- und Armenbestattungen müsse daher mindestens folgende Leistungen beinhalten: die Wahl zwischen Erd- und Feuerbestattung, Überführungskosten, Sarg, Deckengarnitur, Vorbereitung und Aufbewahrung des Leichnams, Bestatterleistungen, Kapellen- und Trauerhallenbenutzung, Sargträger, Orgelspiel, Trauerredner oder geistliche Begleitung der Trauerfeier, Friedhofs- und Bestattungsgebühren des Friedhofs vor Ort, Erstanlage der Grabstelle mit Pflanzen, Grabkreuz oder Grabkissen.

 

 

 

Die zunehmende Verarmung und Vereinsamung von Menschen führt dazu, dass für die Bestattung häufig Sozial- und Ordnungsämter eintreten müssen. Der § 74 Sozialgesetzbuch XII sichere zwar zu, dass die „erforderlichen Kosten einer Bestattung übernommen werden, soweit den hierzu Verpflichteten nicht zugemutet werden kann, die Kosten zu tragen“. Nicht festgelegt ist aber, welche Leistungen zu einer Sozial- und Armenbestattung gehören. In der Praxis bestehen daher erhebliche Unterschiede in der Umsetzung. Strittig sind besonders häufig Leistungen wie Grabschmuck, Trauerredner oder Grabstein.

 

Die Frauenverbände äußerten sich anlässlich ihrer Mitgliederversammlung, die am 4. Februar in Bergisch Gladbach in der Trauerakademie des Bestatters Fritz Roth stattgefunden hat.

 

Die Arbeitsgemeinschaft besteht seit 1949. Ihr gehören 20 katholische Frauenverbände und -gruppen mit insgesamt rund einer Million Mitglieder an. Die AG wird derzeit von einem Team geleitet: Marcella Hien (Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes), Maria Theresia Opladen (Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands) und Gertrud Singer (Kreis katholischer Frauen im Heliand-Bund).

 

 

 

Redaktion: Gabriele Klöckner

verantwortlich: Präsidium der AG kath. Frauenverbände:
Marcella Hien, Maria Theresia Opladen und Gertrud Singer

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