KDFB

Fachgespräch am Equal Pay Day

Entgeltgleichheit auch in Kirche?

KDFB führte Fachgespräch am Equal Pay Day

Erstmalig beteiligte sich der Bundesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) mit einem Fachgespräch am diesjährigen Equal Pay, der am 20. März 2009 zum zweiten Mal bundesweit stattfand. Das Thema lautete: „Entgeltgleichheit – ein Thema für Kirche?“. Als Gesprächspartnerinnen standen Eva Maria Welskop-Deffaa, Leiterin der Abteilung Gleichstellung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Christa Garvert, Sprecherin der Geschäftsführung der Marienhaus GmbH Waldbreitbach, zur Verfügung. Moderiert wurde das Fachgespräch von der Berliner Journalistin Dr. Ursula Weidenfeld.

Zwanzig Frauen aus unterschiedlichen kirchlichen Einrichtungen, Verbänden und Gremien des Frauenbundes waren der Einladung gefolgt. Sie diskutierten anhand der aktuellen geschlechtsspezifischen Lohnentwicklung über Ursachen und Folgen der Entgeltungleichheit, über den Stellenwert von Vollzeit- und Teilzeitarbeit hinsichtlich des Rollenbildes, des Gehaltes, der Karriere und der Sicherung des Lebensunterhaltes. Gerade im kirchlichen Umfeld seien Rollenerwartungen an Frauen – aber auch an Männer – stark verfestigt. Dies mache es oft schwierig, Veränderungen in der Arbeitszeit, in Führungspositionen und in der Entlohnung zu verwirklichen.

Frau Welskop-Deffaa hob hervor, dass bei der derzeitigen wirtschaftlichen Krise eine Entgeltungleichheit eine besondere Bedeutung hat. „ Wenn Männer ihren Job verlieren und als Ernährer der Familie ausfallen, sind Frauen die Hauptverdienerinnen. Gerade in solchen Situationen ist es notwendig, dass Frauen ihren Leistungen entsprechend entlohnt werden“, so die Fachfrau für Gleichstellung.

Birgit Mock, Mitglied des KDFB-Bundesvorstandes, bat die Teilnehmerinnen zum Abschluss des Fachgesprächs, immer wieder einen kritischen Blick auf die Rolle der Kirche als Arbeitgeberin zu werfen und der Frage nachzugehen, wo und wie kirchliche Verbände zum Motor für Bewusstseinsänderung in Kirche und Gesellschaft werden können. Der Katholische Deutsche Frauenbund wird sich auch weiterhin mit der Thematik befassen und gesetzliche Regelungen einfordern.

Eine Teilnehmerin unterstrich dieses Vorhaben mit folgenden Worten: „Wir Frauen müssen uns gegenseitig stützen und Netzwerke schaffen. Wir müssen öfter und deutlicher „Ich will!“ sagen, Ungleichheiten sichtbar machen und dagegen steuern.“

Redaktion: Ute Hücker