KDFB

Generationen - gemeinsam Zukunft gestalten

„Bildung ist eine gesellschaftspolitische Herausforderung und eine generationenübergreifende Aufgabe, die wir für eine lebenswerte Zukunft gemeinsam angehen müssen“, sagte Ingrid Fischbach, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) auf der Bundesarbeits­konferenz des Verbandes am Wochenende in Bonn.  

Die Bundesarbeitskonferenz des KDFB beschäftigte sich an zwei Tagen mit dem Thema „Generationen – gemeinsam Zukunft gestalten“ und richtete den Fokus dabei auf  den Prozess der lebenslangen Bildung. Die ehemalige Bundesfamilien­ministerin und Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth erläuterte in einem Referat, warum lebenslange Bildung und Weiterbildung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels unerlässlich ist. „Die Gesellschaft muss von dem Klischee wegkommen, dass Alter Pflegebedürftigkeit und Betreuung bedeutet“, sagte Süssmuth. Die Lernfähigkeit eines jeden Menschen hielte ein Leben lang an und verändere sich nur im Hinblick auf die Lernmethoden. Die Politikerin, die sich viele Jahre in der Altenpolitik engagiert hat und Vorsitzende der Kommission „Neue Ziele in der Altenpolitik“ der Bertelsmann-Stiftung ist, beschrieb die Bedeutung des fortdauernden Lernprozesses von Kindesbeinen bis ins hohe Alter und in Bezug auf alle gesellschaftlichen Schichten und Kulturen. Generationenübergreifende Bildung bedeute, nicht nur alte und junge Menschen sowie Frauen und Männer einzubeziehen, sondern auch Menschen aus unterschiedlichen Kulturen.  

„Der Mensch darf aber nicht nur auf seinen Kopf und seine angelernte Bildung reduziert werden. Ohne einen ganzheitlichen Ansatz verkürzen wir sein Potenzial, machen ihn weniger schöpferisch, weniger produktiv. Unser größtes Problem heute ist, dass wir die sozialen Bezüge vernachlässigen“, betonte Süssmuth. Der Mensch müsse beim Lernprozess immer dort abgeholt und eingebunden werden, wo er gerade stehe. Menschen aus allen Schichten seien für bürgerschaftliches Engagement zu gewinnen. „Zum Beispiel gab es noch nie so viele bürgerschaftlich engagierte Arbeitslose wie heute“, hob Süssmuth hervor. Die entscheidenden Impulse, um in der Gesellschaft etwas zu bewegen, kämen aus der Zivilgesellschaft. „Achten Sie immer darauf, dass Lernen miteinander geschieht. Teilhabe ist wichtig in unserer heutigen Gesellschaft, um der Individualisierung entgegen zu wirken. Wir brauchen einander, keiner kann ohne den anderen Menschen zum Menschen werden“, gab Süssmuth zu bedenken.   Das Programm der Bundesarbeitskonferenz stellte außerdem in einer Talkrunde und in mehreren Arbeitskreisen heraus, wie die Gesellschaft in verschiedenen Bereichen aktiv auf den demografischen Wandel reagieren kann. Dabei diskutierten die Teilneh­merinnen verschiedene Modelle für ein lebenslanges und generationenverbindendes Lernen.  

Redaktion: Susanna Biskup