KDFB

Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit

Ingrid Fischbach, Eva M. Welskop-Deffaa

KDFB fordert Entgeltgleichheit für Frauen und Männer

Köln, 28.10.2008 - Der Bundesausschuss des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) will sich verstärkt für mehr Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern einsetzen und fordert dies auch von Politik und Wirtschaft.

„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist in Deutschland immer noch keine Selbstverständlichkeit, obwohl Frauen und Männer dem Grundgesetz nach gleichberechtigt sind und es ein Verbot der Entgeltdiskriminierung gibt“, stellte  Ingrid Fischbach, KDFB-Präsidentin, bei der Studientagung des KDFB-Bundesausschusses fest. Danach dürfen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgrund ihres Geschlechtes nicht unterschiedlich behandelt werden. Dennoch verdienen Frauen deutlich weniger als Männer, trotz gleicher, teilweise sogar besserer Qualifikation und gleichwertiger Arbeit. Frauen werden immer noch eher als „Zuverdienerinnen“ gesehen, während Männern die Rolle des „Familienernährers“ zugeschrieben wird. Außerdem seien Frauen oft bereit, für ein geringeres Entgelt zu arbeiten, um Familie und Beruf bzw. die Pflege von Angehörigen miteinander vereinbaren zu können.

Die bestehende Entgeltungleichheit ist auch für Ministerialdirektorin Eva Maria Welskop-Deffaa, Leiterin der Abteilung Gleichstellung im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, eines der zentralen gesellschafts- und frauenpolitischen Themen. Es sei eine Illusion zu glauben, es gäbe keine Frauendiskriminierung in der Gesellschaft und eine Gleichstellung sei bereits erreicht. „Im Unterschied zu den Erfolgsgeschichten der freiwilligen Vereinbarung der Bundesregierung mit der Wirtschaft zur Chancengleichheit in den Bereichen „Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit“ und „Verbesserung der Ausbildung von Mädchen und Frauen“ hat sich bei Entgeltgleichheit und Frauen in Führungspositionen in den letzten Jahren wenig bewegt“, sagte Welskop-Deffaa in ihrem Referat beim KDFB-Bundesausschuss. Deshalb wollten Politik, Wirtschaft und Tarifpartner hier nun enger zusammenarbeiten und die Ursachen der Lohnlücke gemeinsam überwinden.  

Forderungen an Wirtschaft und Politik

Der Katholische Deutsche Frauenbund fordert daher von Betrieben, Unternehmen und Gewerkschaften eine genderkritische und transparente Überprüfung der Gehaltsstruktur sowie nachvollziehbare und überprüfbare Tarifverträge. Eine einheitliche Bewertung von Frauen- und Männerarbeit sowie der Ausbau von flexiblen und familienfreundlichen Arbeitszeiten sind ebenso erforderlich. Außerdem sollten mehr Frauen Führungspositionen übernehmen, die auch als Teilzeitarbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden müssten. 

An die Politikerinnen und Politiker appellierten die KDFB-Vertreterinnen eindringlich, die Vätermonate bis hin zu einer partnerschaftlichen Aufteilung der Elternzeit auszuweiten und die Regelung bei doppelter Teilzeit der Eltern (Anspruchsverbrauch) zu überarbeiten. Besonders forderten die Frauen die Abschaffung der Steuerklasse V sowie die Einrichtung einer gesetzlichen Frauenquote für Aufsichtsräte von 50 Prozent. 

Ute Hücker
Pressereferentin

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