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KDFB fordert Verbesserungen bei der Hinterbliebenenrente

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) lehnt den Vorschlag, die Hinterbliebenenrente abzuschaffen, mit allem Nachdruck ab. Dass das Rentensystem aufgrund des demographischen Wandels vor einer hohen Belastungsprobe steht, ist unbestritten. Dass diese Herausforderung durch die Abschaffung der oftmals ohnehin bescheidenen Hinterbliebenenrente zu meistern sei, wie die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, die Ökonomin Monika Schnitzer, in der letzten Woche vorgeschlagen hat, ist allerdings abwegig.

Dazu KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth: „Die Hinterbliebenenrente ist dringend notwendig, um Menschen nach dem Verlust des Ehepartners ein Mindestmaß finanzieller Sicherheit zu geben. Gerade Familien mit minderjährigen Kindern stehen nach dem Verlust eines Elternteils häufig nicht nur vor großen emotionalen, sondern eben auch wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Abschaffung der Hinterbliebenenrente wäre für diese Familien ein Desaster.“

Außerdem ist die Hinterbliebenenrente nach wie vor ein wirksames Mittel gegen Altersarmut – gerade für Frauen, die nicht im ausreichenden Maße die Möglichkeit der Vereinbarung von Erwerbs- und Sorgearbeit hatten. „Noch immer übernehmen Frauen einen Großteil unbezahlter Sorgearbeit. Darunter leiden die jeweiligen Rentenansprüche. Mit Equal Pay, der gleichen Bezahlung unabhängig vom Geschlecht, sowie einer gerechten Aufteilung unbezahlter Sorgearbeit würde Altersarmut wirksam entgegengewirkt werden“, so Flachsbarth.

Der KDFB fordert daher eine Erhöhung des Freibetrags bei der Einkommensanrechnung auf die Hinterbliebenenrente sowie Verbesserungen zur Anrechnung von Pflegezeiten in der Rente, um insbesondere Frauen effektiv vor Altersarmut zu schützen. Flachsbarth dazu: „Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich – und nicht etwa die Abschaffung der Hinterbliebenenrente.“

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

Hannah Ratermann
Pressereferentin
Köln, 18.07.2023