KDFB

Klimaschutz zentrales Thema beim KDFB-Bundesausschuss

Theresia Runde und Katja Walter von der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands stellten auf dem KDFB-Bundesausschuss konkrete Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz vor

Mit dem Klimawandel hat sich der Bundesausschuss (BAS) des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Anfang April in Berlin befasst. Der Studienteil wurde in Kooperation mit der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und unter Mitwirkung des VerbraucherServices und der Landfrauenvereinigung des Frauenbundes veranstaltet. Referentinnen waren unter anderem die Parlamentarische Staatssekretärin und CDU-Bundestagsabgeordnete Ursula Heinen sowie die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert, Mitglied des Verbraucherausschusses des Bundestages.  

Beim BAS ging es vor allem um die Themen Einsatz von alternativen Energien, Auswirkungen von Biokraftstoffen, die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen im Rahmen der Umweltpolitik und die Möglichkeiten, sich als VerbraucherInnen aktiv für den Klimaschutz einzusetzen.

Maja May, Bundesvorsitzende der Landfrauenvereinigung im KDFB, stellte die Problematik der Palmölproduktion und die daraus entstehenden Umweltschäden zur Diskussion - ein Thema, mit dem sich die Landfrauenvereinigung intensiv beschäftigt. Der Film „Fette Beute – Palmölproduktion in Indonesien“ von Inge Altmeier veranschaulichte drastisch, wie negativ sich die Förderung auch von nachwachsenden Energie-Rohstoffen auswirken kann. Palmöl dient unter anderem als Rohstoff für die Produktion von Biodiesel. Für den Anbau der Ölpalmen werden Regenwälder abgeholzt und durch großflächige Brandrodungen Lebensräume von Mensch und Tier vernichtet. Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern wirken sich negativ auf das Ökosystem aus. Ein hoher Energieaufwand bei der Gewinnung und weite Transportwege machen das Palmöl zu einem Klimakiller.

Dass Bürger und Bürgerinnen großen Konzernen gegenüber nicht ohnmächtig sind, zeigten Theresia Runde und Katja Walter von der Katholischen Landjugendbwegung (KLJB). Die KLJB, der sich national und international für eine nachhaltige Umweltpolitik engagiert, habe zusammen mit anderen Jugendverbänden mehrere Kampagnen gestartet, um Jugendliche für das Umwelt-Thema zu sensibilisieren und zu einer Änderung ihres Konsumverhaltens anzuregen. Auf den Aufruf zu einem Boykott von Coca-Cola-Produkten zum Beispiel habe der Konzern sehr schnell reagiert und den Kontakt zu den Jugendverbänden gesucht.

Auch Marianne Wolf, Umweltberaterin des VerbraucherService in der Diözese Passau, wies auf erfolgreiche Kampagnen des KDFB wie Wasser- oder Stromsparaktionen hin. „Wir müssen Alltagsverhalten ändern“, so KDFB-Frau Mechthild Rawert. „Wir müssen als VerbraucherInnen aber auch die Chance haben, etwas zu tun.“ Die Politikerin sprach sich daher für Gütezeichen aus, die von unabhängigen Sachverständigen überprüft werden, um VerbraucherInnen Entscheidungen zu erleichtern. Außerdem müssten klimafreundliche Geräte gefördert werden, damit diese Produkte auch marktfähig und gekauft werden.

In einem Antrag an die Bundesregierung forderte der Bundesausschuss eine konsequente Klimaschutzpolitik in Deutschland. Das vom KDFB-Bundesvorstand eingebrachte Arbeitspapier mit dem Titel „Frauen für den Klimaschutz“ fordert unter anderem eine Änderung der Förderpolitik, damit keine fehlgesteuerten Anreize in Landwirtschaft und Industrie geschaffen werden, die sich klimaschädigend auswirken; eine deutliche Verstärkung der Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur effizienteren Energienutzung sowie den Ausbau der Forschung auf dem Gebiet neuer Energietechniken. Nach kontroverser Diskussion forderten die Frauen auch mehrheitlich das Festhalten am beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergienutzung und die Einführung eines generellen Tempolimits „130“ auf Autobahnen.

Seine Mitglieder ruft der KDFB auf, Energie einzusparen und effizienter zu nutzen; durch Informationen die Bewusstseinsbildung in energiepolitischen Fragen zu verstärken und durch konkrete Kampagnen eine Änderung des Alltagsverhaltens zu bewirken. „In den nächsten Monaten wollen wir eine konkrete nachweisbare Strategie entwickeln und als Kampagne umsetzen. Es reicht erfahrungsgemäß nicht, Forderungen nur an die Politik zu stellen – beim Klimaschutz können und müssen wir auch selbst mit gutem Beispiel voran gehen“, erklärte Fischbach abschließend. 

Redaktion: Gabriele Klöckner / Susanna Biskup