KDFB

Wege der Friedensarbeit im Nahen Osten

Ist Versöhnung möglich? Wege der Friedensarbeit im Nahen Osten

Vom 29.-30. November fand im Kathedralforum und im Helene Weber-Haus in Berlin eine Podiumsdiskussion und ein Workshop zum Thema Versöhnung statt. Die Internationale Kommission des KDFB hatte zur öffentlichen Veranstaltung mit dem Thema „Ist Versöhnung möglich? Wege der Friedensarbeit im Nahen Osten“ in das Kathedralforum eingeladen. Podiumsteilnehmerinnen waren die Friedensaktivistinnen Nabila Espanioly (Palästina) und Judith Bernstein (Israel), die evangelische Pfarrerin Maren von der Heyde vom ökumenischen Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) , die ehemalige Friedensfachkraft Petra Schöning und Moderatorin Dagmar Mensink. Die Theologin Mensink arbeitet als Referentin für Kirchen und Religionsgemeinschaften beim Parteivostand der SPD und ist Mitglied der Theologischen Kommission des KDFB.Aktueller Anlass der Diskussion war die Nah-Ost-Konferenz in Annapolis und der Beschluss der UN-Vollversammlung vor 60 Jahren, das ehemalige britische Mandatsgebiet Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat zu teilen. Beispielhaft sollte bei der Veranstaltung die Frage der Versöhnung an der Situation im Nahen Osten aufgezeigt werden. Dabei nahm der Frauenbund insbesondere die Situation von Frauen und deren Rolle als Friedensaktivistinnen in den Blick.Sowohl Deutschland als auch die Europäische Union dürften nicht allein den USA das politische Handeln im Nahen Osten überlassen, sondern müssten sich auf ihre Verantwortung besinnen und aktiver zum Frieden im Nahen Osten beitragen. Das forderten unter anderem die in München lebende Israelin Judith Bernstein und die Palästinenserin Nabila Espanioly aus Nazareth, die sich beide für einen souveränen und lebensfähigen Staat Palästina einsetzen.Am Nahost-Konflikt werde deutlich, dass Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit zusammen gehören, fasste Ingrid Fischbach die Diskussion zusammen. Sie verwies auf die 2002 vom KDFB verabschiedete Erklärung „Frieden fällt nicht vom Himmel – Frauen fordern Gerechtigkeit.“. Frieden sei mehr als die Abwesenheit von Krieg und direkter Gewalt, heißt es dort. Frieden sei „die stetige Herausforderung, uns für gerechte und menschenwürdige Lebensbedingungen für alle Menschen einzusetzen und kontinuierlich an den Grundlagen für ein weltweites Zusammenleben auch ohne strukturelle und indirekte Gewalt zu arbeiten. In diesem Sinne gehört zum Frieden die Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse, die Verwirklichung demokratischer Teilhabe, sozialer Gerechtigkeit, kulturellem Dialog, nachhaltiger Entwicklung und gemeinsamer Sicherheit.“Wie ist Versöhnung möglich? Welche Wege führen dort hin? Welche sind schon beschritten worden? Wie schwierig ist das ganze Unterfangen? Welches kann, welches sollte der deutsche Beitrag hierzu sein? Was kann der Katholische Deutsche Frauenbund tun und was besteht bereits an Kontakten, Kooperationen und Netzwerken?Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich die Frauenbundsfrauen nach der Podiumsdiskussion beim Workshop im Helene-Weber-Haus. Im Mittelpunkt des Workshops stand ein Planspiel zum Thema "Die Lösung des Nahostkonflits", in dem sich die Frauen mit den Positionen verschiedener Akteure des Nahostkonflikts auseinandersetzten. Petra Schöning begleitete durch den Workshop.
Text: Susanna Biskup / Gabriele Klöckner